
“Wenn wir wollen, dass alles so bleibt wie es ist, dann ist es nötig, dass sich alles verändert”. Als ich diesen Satz, der für die Deutung italienischer Geschichte so entscheidend ist, als jungen Mädchen in einem Buch las, dass ich bei meiner Großmutter im Regal gefunden hatte, habe ich ihn nicht verstanden. Für vieles in Italien liegt die Erklärung ganz unten im Süden, habe ich später erfahren. Der Palast der Filangeri Cuto, der in Santa Margherita tief im Süden Siziliens liegt, ist so ein Ort. Er dominiert noch heute, 400 Jahre nach seiner Erbauung, den zentralen Platz. Er ist ein in der Sonne gleißendes Monument an die schwierige und langsame Befreiung Italiens von verkrusteten, feudalen Strukturen der Gesellschaft: Eine Geschichte, die erst dank Giuseppe Tommasi di Lampedusa, selbst Spross der damals hier herrschenden Adelsfamilie, um die Welt gegangen ist.